Frühkindliche Reflexe

Es gibt eine Reihe von frühkindlichen Reflexen, jeder hat seine ganz bestimmte Aufgabe in der frühkindlichen Entwicklung eines Menschen. Man kann diese in drei Gruppen unterteilen. 

  • Intrauterine Reflexe entstehen im Mutterleib und werden auch vorgeburtlich gehemmt. Es sind Rückzugsreflexe des Embryos, mit dem Zweck, ihn zu schützen
  • Primitive Reflexe entstehen im Mutterleib, sollten zum Zeitpunkt der Geburt vollständig entwickelt sein und nach und nach vom sich entwickelnden Gehirn gehemmt werden. Dazu zählen der MOROREFLEX, der ASYMMETRISCH TONISCHE NACKENREFLEX (ATNR), der TONISCHE LABYRINTHREFLEX (TLR), der SPINALE GALANTREFLEX, die Hand- und Fußreflexe, die Such- und Saugreflexe. Dazwischen liegen Brückenreflexe die während oder nach der Geburt entstehen und einen Übergang zu den bleibenden Reflexen darstellen.  Dazu zählen der SYMMETRISCH TONISCHE NACKENREFLEX (STNR) und der LANDAUREFLEX.
  • Posturale Reflexe nennt man auch Halte- und Stellreaktionen, etablieren sich nach der Geburt, sollten im Alter von dreieinhalb Jahren voll entwickelt sein und ein Leben lang erhalten bleiben. Dazu zählen unter Anderem KOPFSTELLREFEXE,  ABSTÜTZREAKTIONEN und ROLLREFLEXE.

Jeder dieser unter genannten primitiven oder frühkindlichen Reflexe hat seine ganz bestimmte Aufgabe in der frühkindlichen Entwicklung des Säuglings. Deshalb hat jeder Reflex eine bestimmte Waltezeit, in der er seine wichtigen Funktionen ausüben soll. Bestehen sie oder auch Teile davon über die Wirkdauer hinaus, können die lebenslang erhaltenen posturalen Reflexe sich nicht ausreichend entwickeln. Daraus können Folgeerscheinungen unter dem Begriff STRESS entstehen. 

 

Die meisten der heutigen Krankheiten und Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen können auf lückenhafte Entwicklungsschritte zurückgeführt werden. Während der Schwangerschaft, Geburt und im ersten Lebensjahr sorgen frühkindliche Reflexe für eine optimale Reifung des Nervensystems.Doch dieser genetisch festgelegte Prozess kann gestört werden, was sich erst in späteren Altersstufen zeigt und für Lern- und Verhaltensprobleme sowie motorische Schwierigkeiten verantwortlich sein kann. 

Durch ein gezieltes ReflexintegrationsTraining (RIT) kann das von Natur vorgegebenen Entwicklungsmuster nachgeholt werden. Das ganzheitlich und effiziente Bewegungsprogramm hilft innerhalb weniger Trainingseinheiten, Probleme in der  Schule, sowie im Verhaltens, der Bewegung zu reduzieren oder gar aufzulösen. 

Hierbei ist die Mitarbeit der Eltern erwünscht, die zu Hause die Übungen wiederholen.